Sonntag, 13. Mai 2007

Jippie!

Was für ein schöner Tag! Die Nachricht, dass Rhein Fire Galaxy geschlagen hat, war natürlich das Sahnehäubchen... :o)

Heute morgen haben wir zwei Mitstreiter verloren - Andrea und Uli sind Richtung Miami aufgebrochen und werden von dort zu den Keys weiter fahren. Der Rest hat sich spontan überlegt, dass es hier noch so viel zu sehen gibt und die Tour in den Süden doch recht weit ist, so dass wir hier geblieben sind.

Als erstes haben wir dann heute den im Internet als größten Harley-Vermieter weltweit angepriesenen Motorradverleih EagleRider angesteuert. Zum Glück hatten wir das Navi auf die genaue Adresse eingestellt. Nachdem wir von der Autobahn abgefahren waren, navigierte es uns durch kleine Nebenstraßen in eine Sackgasse. Die ersten wollten schon wieder umdrehen, Robert und ich waren risikofreudiger und wiesen unseren Fahrer an, doch mal bis zum Ende der Straße durchzufahren. Dort fanden wir eine Blechhütte mit groß aufgesprühten Adleraugen und einem kleinen Harley-Schild an der Tür. Tatsächlich hatten wir den Verleih gefunden und trafen drinnen auf einen netten, wenn auch nicht sehr schnellen Menschen, der uns die Konditionen erklärte. Ich entschied mich für die kleine Harley Sportster, Robert war das nicht spektakulär genug. Als er sich jedoch auf eine Harley Road Glide setzte, bin ich doch mal vernünftig mit einem Veto eingesprungen: das riesige Teil war extrem wuchtig und sah sehr schwer aus!




Robert hat das dann auch eingesehen und sich als Gelegenheits-Bandit-Fahrer für die Fat Boy entschieden. Am Dienstag werden wir die schnittigen Gefährte für 24 Stunden abholen... :o)

Danach ging es auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person zur Titanic Ausstellung. Die Eintrittskarten waren als Fahrkarten aufgemacht, die uns als reale Passagiere der Titanic auswiesen: Robert war der Steuermann Robert Hichens, der zum Zeitpunkt der Kollision am Ruder stand. Sascha stellte den Direktor der White Star Line Joseph Bruce Ismay dar, Axel wurde mit den Worten "schön, sie an Bord zu haben, Reverend Byles" (Rev. Thomas Rousel David Byles) begrüßt und ich übernahm die Roller einer Second Class Passagierin: Mrs. Miriam Sternin Kantor, eine Russin, die mit ihrem Mann in der Bronx bei Verwandten ein neues Leben beginnen will.



Geführt wurden wir von "Violet Jessop", einer First Class Stewardess auf der Titanic. Sie führte die Gruppe durch verschiedenen Räume und erzählte dabei die Geschichte der Titanic, von der Idee zum Bau bis zum Untergang. In den einzelnen Räumen waren verschiedene Sachen zu bestaunen; so stand man in einem Raum vor der Titanic am Tag der Abfahrt vor einer Tür zur dritten Klasse, über einem eine Gangway, die den gesamten Rumpf entlang verschoben werden konnte, durch die die Passagiere der ersten Klasse eintraten und in einem anderen Raum war die berühmte Treppe nachgebaut. Außerdem wurden interessante Geschichten erzählt, die meisten kannten wir natürlich schon. Was ich allerdings nicht wusste: der vierte Schornstein, der nur wegen der Optik aufs Schiff gesetzt wurde, diente als Lagerraum für die Liegen der ersten Klasse. Wenn man also ein Bild sieht, auf dem der vierte Schornstein auch qualmt, dann weiß man, dass gerade die Liegen verbrennen... :o)



Als wir am Abend des Untergangs auf das Außendeck treten mussten, war es tatsächlich ziemlich kalt in diesem Raum. Zuvor durfen wir noch einen Eisberg anfassen, der so kalt ist, wie am tatsächlichen Unglückstag die Luft war. Sehr plastisch, die Darstellung...
Als wir "draußen" standen, erzählte uns unsere Stewardess, wie sie selbst ein Rettungsboot besteigen sollte, um den Ladys der ersten Klasse zu zeigen, wie es geht. Da sie zur Besatzung gehörte, wollte sie direkt wieder aussteigen, aber der Offizier, der mit im Boot war, sagte, sie solle sitzen bleiben, schließlich wäre sie in erster Linie eine Frau und somit berechtigt. Ihr wurde dann noch ein Baby in den Arm gedrückt, dieses wurde ihr später an Bord der "Carpathia" ohne ein Wort des Dankes von der Mutter des Kindes entrissen.
Während sie uns diese Geschichte erzählte, war sie kurz davor, in Tränen auszubrechen - toll erzählt! :o)
Im nächsten Raum erwartete uns dann eine Wand mit den Namen aller Passagiere der Titanic. Die Namen der Menschen, die beim Unglück ums Leben kamen, waren nur umrissen, die Namen der Überlebenden leuchteten in weiß. Demnach hat Sascha natürlich überlebt (der Sack hatte sich ja in ein Rettungsboot geschlichen), Robert und ich haben auch überlebt (mein Mann leider nicht), und Axel ist gestorben.

Dann folgte noch ein Raum mit Nachbildungen des Wracks und natürlich fehlte der Souveniershop am Ende auch nicht. Mir hat es jedenfalls sehr gefallen!

Danach waren wir Minigolf spielen, auf dem Platz, den Robert und Sascha zuvor schon ausgetestet hatten.





Wobei "Mini"golf fast untertrieben war. Ziemlich lange Bahnen, Sand- und Wasserhindernisse, Fahnen am Ende der Bahn, die das Loch markierten... toll! :o) Sogar Axel hat mitgespielt!




Und ich glaube, er hat heimlich geübt, denn er war ziemlich gut! Naja, gewonnen hat natürlich Sascha, der hat schließlich auch die Ergebnisse aufgeschrieben! ;o)



Heute Abend gab es dann noch mal Pizza (fast auf Roberts Wunsch hin, langsam wird's unheimlich...) und jetzt spielen wir noch ne Runde Karten. Gemütlicher Abend halt... :o)

2 Kommentare:

Miri-Hase hat gesagt…

Hallo Schwesterherz,

na da hatte ich ja heute viel zu lesen. Aber es hört sich fast so an als ob ihr langsam müde werdet, denn die letzten beiden Tage waren ja im Vergleich zu vorher doch eher ruhig. :)
Zu der Titanic Ausstellung wäre ich gerne mitgekommen. Das hört sich sehr interessant an. Und auf eure Harley Tour bin ich ja auch mal gespannt.
Was ist denn aus deinen Polizei-Plänen geworden? Hast du schon ein "date" verabredet?

Alles Liebe
deine Miri

Todie1978 hat gesagt…

Hi Carinchen,

ich kann mich deiner Schwester nur anschließen, was ist denn los mit euch? Ich glaube man merkt so langsam aber sicher das Alter was :-)

Klingt aber immer noch alles nach Urlaub und viel Spaß.

Bin auch auf deine Harley Erlebnisse gespannt !!

Bis morgen

Nicole